Sprach- und Sprechstörungen nach neurologischen Erkrankungen

Darunter fallen vor allem:
Sprachstörungen nach Schlaganfällen
Schädelhirntraumen
Parkinson Syndrom
Multiple Sklerose

Aphasie:
Darunter versteht man den teilweisen oder vollständigen Verlust der Sprache durch eine Schädigung der Sprachzentren.
Störungen können im Bereich des Sprachverständnisses, des Sprechens, des Lesens und des Schreibens auftreten. Je nach Ausprägungsform sind ein oder mehrere Bereiche betroffen.
Neben einer gezielten Sprachtherapie, kommt aber auch dem richtigen Umgang mit dem Sprachgestörten durch seine Angehörigen und durch seine Umwelt, eine sehr wichtige Bedeutung zu. Die Intensität und Dauer der Therapie richtet sich nach dem Schweregrad der Störung und der Einschränkungen der Kommunikationsfähigkeit.
Meistens gestaltet sich die Rehabilitation sehr intensiv.
Günstigerweise wird die Therapie mehrmals in der Woche, im Bedarfsfall in Zusammenarbeit mit anderen therapeutischen Sparten (Physiotherapie, Ergotherapie und Neuropsychologie) durchgeführt und kann sich über Monate und Jahre erstrecken.

Dysarthrie:
Darunter versteht man Störungen des Sprechens, das heißt der Artikulation, Stimmgebung und der Atmung.
Ursachen sind Schädigungen von zentralen Bahnen oder der Hirnnervenkerne (z.B. Parkinson, Schlaganfällen, Schädelhirntraumen, MS).
Im Unterschied zur Aphasie ist das Sprachverständnis und die Schriftsprache ungestört. Häufig tritt neben der Dysarthrie auch eine Schluckstörung auf.

Eine Dysarthrie fällt durch
- eine verwaschene, undeutliche Artikulation
- Veränderung in der Stimme
- Veränderung des Sprechtempos, Lautstärke
- gestörte Atmung beim Sprechen
- nasales Sprechen auf.

In der logopädischen Therapie werden vor allem motorische Bewegungsabläufe der Sprechwerkzeuge trainiert, die Anpassung der sensorischen Fähigkeiten im Mundbereich gefördert.
Weiter werden Artikulations, Atem- und Stimmübung angeboten und beim Sprechen auf eine bewusste Koordination von Atmung und Stimmgebung Wert gelegt.

Sprechapraxie:
Darunter versteht man die Beeinträchtigung in der Programmierung der Sprechmotorik, die sich hauptsächlich durch Fehler in der Artikulation und durch Veränderung der Sprechausdrucksmerkmale wie Dynamik, Melodie und Klang ausdrückt.
Es liegt aber keine Schwäche der Sprechmuskulatur (Dysarthrie) vor und ist auch keine Störung des Sprachsystems (Aphasie).

Die Sprechapraxie zeigt sich hauptsächlich durch
- Suchbewegungen (um zum Laut, Silbe zu kommen)
- gestörtes Nachsprechen
- schlechtes Nachsprechen
- spontanes Sprechen gestört

Die Sprechapraxie ist nicht selten mit einer Aphasie gekoppelt.